Planetenraunen für die Woche 29.06.-05.07.2020

„Man kann ohne Liebe Holz hacken, Ziegel formen, Eisen schmieden. Aber mit Menschen kann man ohne Liebe nicht umgehen.“ – Leo Tolstoi

Der Mars ist seit 2 Tagen in seinem eigenen Zeichen Widder angekommen und befindet sich heute auf 1°24. Bis zum 06.01.21 wird er in seinem eigenen Zeichen verweilen. So widme ich dieses Planetenraunen „einer Sichtweise des Mars im Widder“.

Mars kommt aus der Konjunktion mit Neptun in Fischen und wird zunehmend mit Chiron im Widder eine Konjunktion bilden. Neptun steht sowohl für die Erlösung und Vollendung jedoch auch für die Täuschungen und Illusionen. Nicht jeder wird unter diesen Einflüssen automatisch mehr sprituell, sondern bohrt sich noch mehr in die Illusionen des Egos – der Form der Materie.

Die Frage ist, inwieweit konntest du mit Mars in Fischen und mit Neptun in Fischen einen Abstand zu deinen Handlungen – in mentaler und physischer Form – bekommen? Resultieren deine Handlungen rein aus deinen Gedanken, deinem Intellekt oder konntest du gewahr werden, dass die Quelle deines Seins sich im Hintergrund – als der Raum des Bewusstseins– offenbart hat. Und damit deine Gedanken entblöst hat, als das, was sie sind: Nur Gedanken. Und sie konnten sich in der Stille und Weite deines Geistes auflösen.

Mit Mars im Widder wirst du das jetzt deutlich an der Qualität deiner Handlungen bzw. ihrer Wirkung spüren. Kreierst du aus der Stille oder aus dem Lärm deines Verstandes? Mit Chiron im Widder (der verletzte Heiler) wirst du über den Körper wahrnehmen können, durch z.B. der Erfahrung der Begrenzung der Vitalität, Motivation und Bewegung, wenn du zu sehr auf deinen (ausgetrampelten) Gedankenpfaden unterwegs bist und deine innere Stille als weisen Pfad verlassen hast.

Nimm es einfach nur dankend wahr, dass du womöglich von deinem inneren geistigen Pfade abgekommen bist – was auch immer dir am Wegesrand zugelächelt hat, dich in die Büsche zu schlagen – und gehe zurück auf den weisen Pfad der Stille in dir.

Erkenne, was deine Sicht für den stillen, geistigen Pfad in dir trübt und lass es beiseite. Bekräftige deine geistige Kraft, in dem du der stillen Konzentration in dir folgst. Du wirst merken, dass der stille (vorerst vielleicht beängstigende einsame) Pfad an Leuchtkraft zunehmen wird und du dich weniger ablenken lässt bzw. es für dich deutlicher erkennbar wird, wenn du dazu neigst – durch Gedanken, Gefühlsherausforderungen etc. pp. dich ins dunkle Dickicht links und rechts zu werfen. Die Frage ist, ob du nicht mehr und mehr erkennst, dass du der stille Pfad bist und nicht der oder die, der/die die dunklen Büsche am Wegesrand erkundet. Was glaubst du in den Büschen zu finden?

Mit Mars im Widder können wir die Erfahrung machen, dass das was uns leitet – denn wir kommen ja laut dem Tierkreis aus den Fischen (der Schöpfung, der Auflösung – dem Formlosen), das pure Sein ist – ohne Namen und Form. Den Namen bekommen wir erst in den Zwillingen und im Stier bekommt das pure Sein aus dem Formlosen seine Körperidentität. Unter dieser Betrachtung ist Mars im Widder subtiler zu betrachten und nicht nur als egoistische Selbstdurchsetzungskraft zu sehen.

Es ist die formlose Schöpfungsenergie, die wir alle in uns tragen oder sollte ich vielmehr sagen, die wir alle sind. Oder hat jeder eine eigene, getrennte?

Handle aus diesem Gewahrsein – auch – oder gerade! in deinen Beziehungen. Und mit dem Materiellen – den Formen – die dir so grob und stark erscheinen. Sei wie der Schmied auf dem Bild – er bildet eine Einheit mit dem Feuer – der puren Schöpfungsenergie – und formt das Eisen (Materie/Form) durch seine Hingabe. Du,  wer du warst im Formlosen (Fische) bist immer noch da, trotz Körperidentität und Konditionierungen.

„Sich selbst durchzusetzen“ könnte man somit als konzentrierte Wahrnehmung auf das sehen, was du schon vor deiner Geburt warst: Das Licht allen Seins. Vergiss das nicht – welches Kleid auch immer du in diesem Leben trägst – lass es sich transzendieren durch dein wahres Selbst – durch die formlose Schöpfungsenergie.

Leo Tolstoi formuliert es „ohne Liebe kann mit Menschen nicht umgehen“. Doch auch „ohne Liebe dir Selbst gegenüber kannst du dich selbst nicht finden“. Du wirst alles machen können und womöglich auch erreichen – doch dich selbst erreichst du nur über die Liebe, die du in deinem wahren Sein erkennen kannst.

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